Björn Harms
21. Apr. 2024
Claudia Roth arbeitet derzeit an einem „Rahmenkonzept Erinnerungskultur“. Im Gespräch mit NIUS warnt der Historiker Hubertus Knabe vor den Konzequenzen des Papiers. Es sei nicht nur „handwerklich grottenschlecht“, sondern auch ein „Rückschritt für die deutsche Gedenkpolitik“.
Die Staatsministerin für Kultur und Medien will „eine Erinnerungspolitik für die Einwanderungsgesellschaft gestalten“. So hatte es Claudia Roth bereits im Februar in einem Gastbeitrag für den Tagesspiegel formuliert. Deshalb arbeitet die Grünen-Politikerin derzeit an einem „Rahmenkonzept Erinnerungskultur“, das genau dies umsetzen soll. Ein erster Entwurf wurde im Februar öffentlich. Die endgültige Fassung, für die auch linksradikale Vereine als Berater eingespannt wurden, soll demnächst vorgestellt werden.
NIUS fragte den Historiker Hubertus Knabe: Was ist von dem „Rahmenkonzept Erinnerungskultur“ zu halten? Und warum hält er es für gefährlich?
Das Papier erinnere ihn an das Heizungsgesetz von Robert Habeck, „nämlich diese Mischung aus Dilettantismus und missionarischem Eifer“, kritisiert der frühere Direktor der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen. Es sei „handwerklich einfach grottenhaft“, teilweise unverständlich und enthalte Bandwurmsätze. „Angeblich soll das Papier ja aus der Feder des Amtschefs von Claudia Roth stammen, Andreas Görgen. Und ich muss sagen, wenn das die Qualität der Arbeit dort ist, dann gute Nacht für die deutsche Kultur“, lautet das vernichtende Urteil von Knabe.
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